Begründet wurde die Homöopathie von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755 – 1843).
Unzufrieden mit den medizinischen Methoden seiner Zeit, suchte er nach erfolgreicheren Therapien. Wie schon Hippokrates und Paracelsus, ging er davon aus, dass der menschliche Organismus grundsätzlich die Fähigkeit besitzt sich selbst zu heilen.
Für Hahnemann waren Krankheitssymptome nichts anderes, als ein Zeichen der Auseinandersetzung des Organismus mit der Krankheit, mit dem Ziel die Krankheit zu überwinden. Anstatt die Krankheitssymptome zu unterdrücken, versuchte er deshalb den Organismus zu stimulieren und damit seine Selbstheilungskräfte zu unterstützen.
In einem Selbstversuch mit Chinarinde, ein gängiges Mittel gegen Malaria, stellte Hahnemann Erstaunliches fest: Er, der Gesunde, entwickelte nach regelmäßigem Trinken eines Chinarindensuds ähnliche Krankheitssymptome, wie sie bei Malariakranken auftraten. Er schlussfolgerte daher, dass eine Substanz, die bei Gesunden Krankheitssymptome hervorruft, Kranke heilen kann, die unter gleichen oder ähnlichen Symptomen leiden.
Somit war das Wirkprinzip der Homöopathie formuliert: Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden oder Similia similibus curentur!
Mit dieser Methode erreichte Hahnemann zu seiner Zeit sensationelle Erfolge. Während der Typhusepidemie von 1813 behandelte er 183 Typhuspatienten, von denen nur einer starb. Die Sterblichkeitsrate bei konventionellen Behandlungen lag damals bei über 50 Prozent.
Schon zu Hahnemanns Zeiten verbreitete sich die Homöopathie weltweit. Anfang des 19. Jahrhunderts etablierte sie sich in den USA, aber auch in vielen Ländern Südamerikas. In Indien ist die Homöopathie bis heute fest verankert und der Schulmedizin gleichgestellt.