Stellungnahmen aus der Schweiz (01.04.20)
Zum einen möchten wir auf eine Stellungnahme des Schweizerischen Vereins Homöopathischer Ärzte zum Thema Covid-Behandlung verweisen: Stellungnahme_Covid19_CH
Hier finden Sie die Liste, der Homöopathen, die von der ÄKH ausgebildet wurden: Ärztesuche
Zum anderen hier ein Link zur Schweizerischen komplementärmedizinischen Ärzteorganisation, die eine Stellungsnahme zum Thema „Fieber“ (und dem fraglichen Nutzen von Fiebersenkern) veröffentlicht hat: Fieber_CH.docx
Haustiere und Corona-Infektion (23.03.20)
Können Haustiere zur Verbreitung des neuen Corona-Virus eine Gefahr darstellen? Hier erfahren Sie mehr.
Corona und Pneumokokken Impfung ? (20.03.20)
Sollen Sie sich in der aktuellen Situation noch schnell gegen Pneumokokken impfen lassen? Holen Sie sich eine fundierte Empfehlung auf der Internetseite www.impf-info.de von Dr. Steffen Rabe:
Corona und Pneumokokken Impfung
Bei Coronavirusinfektion auf Fiebersenker soweit wie möglich verzichten (18.03.20)
Wir möchten hier auf einen Lancet Artikel verweisen, der beschreibt, dass bei Blutdruckerkrankung und Diabetes eine Ibuprofen Einnahme den Verlauf einer Corona-Virus-Infektion verschlechtern könne. Die Zusammenhänge werden derzeit laut WHO noch geprüft.
Es wird jedoch schon von einigen Experten (v.a. Infektiologen) empfohlen, solange dies nicht geklärt ist, auf NSAR (Nicht-steroidale-Anthi-Rheumatika) zu verzichten. Nur bei zwingender Indikation (z.B. starken Gelenks-, Glieder- oder Kopfschmerzen) sollten Schmerzmittel eingenommen werden. Dabei soll immer Paracetamol bevorzugt werden !!
In den sozialen Medien hat sich die Behauptung verbreitet, dass diese Information von der MedUni Wien ausgegeben wurde, dies stellt sich jedoch als Falschmeldung heraus. Die aktuelle Lage wird gut in einem gestrigen Artikel der Süddeutschen Zeitung zusammengefasst.
Ergänzung 20.3.20: Auch in diesem Artikel des Arznei-Telegramms wird davon abgeraten, Fieber bei COVID-19-Infektionen zu senken. Sollten schmerzstillende Medikamente nötig sein, sollte auf Ibuprofen verzichtet und stattdessen Paracetamol (z.B. in Mexalen enthalten) verwendet werden.
Video in Social Medias hat nichts mit Homöopathie zu tun!! (18.03.20)
In Sozialen Netzwerken verbreitet sich gerade rasend schnell ein Video von einem Tiroler Arzt, der sein Trinkwasser mit einem Code „auflädt“, welcher die Abwehr gegen Corona-Viren verbessern soll. Das ganze habe er kinesiologisch überprüft.
Traurig ist nur, dass er in der Einleitung von einer „homöopathischen Mischung“ spricht !!!
Wir als Ärztegesellschaft für klassische Homöopathie distanzieren uns in aller Deutlichkeit von diesem Video! Die in diesem Video angewendeten Praktiken haben rein GAR NICHTS mit HOMÖOPATHIE zu tun !!
Wir rufen dazu auf, das Video aufgrund dieser unglaublichen Fehlinformation nicht weiter zu teilen !!
Update zu COVID-19 (Stand: 16.3.20)
Eine interessante Zusammenfassung zur COVID-19-Erkrankung, insbesondere, was die Krankheitsdauer bis zum Auftreten schwerer Symptome und die Dauer der Erkrankung sowie die Häufigkeit der einzelnen Symptome betrifft, ist auf der Website des Robert-Koch-Insituts zu finden.
Update zu COVID-19 (Stand: 14.3.20)
DEFINITION VERDACHTSFALL:
Bitte beachten: die Definition des Verdachtsfalles unterliegt ständigen Änderungen – die aktuelle Definition zu finden unter diesem Link
DEMOGRAPHISCHE DATEN:
- unter 20 jährige sind mit ca. 2,5% kaum betroffen und zeigen sämtlich milde Verläufe
- Obwohl schwere Verläufe häufig auch bei Personen ohne Vorerkrankung auftreten, haben die folgenden Personengruppen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe:
- Raucher
- Personen mit Vorerkrankungen
- des Herzens (KHK) oder der Lungen (Asthma, chron. Bronchitis)
- der Leber
- Diabetiker
- Krebserkrankungen und Immunsupprimierte Patienten
- für unter 50jährige beträgt die Sterblichkeitsrate < 1%, danach steigt sie sprunghaft an, im Alter > 70 bis 15%
ZEITLICHER VERLAUF:
- Erkrankungsdauer: milde Verläufe ca. 14 Tage, schwere Verläufe 3-6 Wochen
- Zeit von Erkrankungsbeginn bis Pneumonie wird mit 2-7 Tagen angegeben, im Mittel betrug die Zeit vom Erkrankungsbeginn bis Krankenhausaufnahme 7 Tage, die Zeit von Krankenhausaufnahme bis Intensivstation 1 Tag
Coronavirus-Infektion (COVID-19) (Stand: 4.3.20)
NAME
- SARS-CoV-2 ist der offizielle Name des neuen Coronavirus, welches Ende 2019 in Wuhan erste Infektionen verursachte
- die damit verbundene Krankheit heißt offiziell COVID-19 (COronaVIrusDisease 2019)
CORONAVIREN:
- SARS-CoV-2 ist ein Beta-Coronavirus
- Coronaviren sind sowohl bei Menschen als auch bei Tieren verbreitet.
- Bis vor dem Jahr 2000 gab es 4 humanpathogene Stämme, die beim Menschen nur harmlose Infektionen der oberen Atemwege (common cold) verursachten (etwa 30% der Schnupfenerkrankungen werden durch diese Coronaviren verursacht)
NEUE CORONAVIREN:
- 2002/03 trat erstmals ein Coronavirus in Erscheinung, welches beim Menschen schwere Lungenentzündungen auslösen konnte. Es wurde daher SARS-CoV (Severe Adult Respiratory Syndrom-Coronavirus) genannt und war der Erreger der gleichnamigen weltweiten Epidemie mit einer Mortalität (Sterblichkeit) von etwa 10%.
- 2012 wurde ein weiteres Coronavirus entdeckt, das sich wieder durch schwere, häufig tödlich verlaufende Lungenentzündungen auszeichnete. Es wurde nach seinem Ursprung auf der Saudi-Arabischen Halbinsel MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrom Coronavirus) benannt. Das Virus wird schwerer von Mensch zu Mensch übertragen, weist aber eine deutlich höhere Sterblichkeit von > 30% auf.
- mit SARS-CoV-2 ist nun Ende 2019 ein drittes neues Coronavirus aufgetaucht, welches schwere Lungenentzündungen hervorrufen kann und dem SARS-CoV genetisch sehr ähnlich ist. Diese neuen Coronaviren sind Zoonosen, die von Wildtieren (wahrscheinlich Fledermäusen) auf den Menschen übertragen werden.
SYMPTOMATIK:
- die häufigsten initialen Anzeichen der Infektion sind Husten mit oder ohne Fieber, Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden
- schwere Verläufe: Lungenentzündung bis zum ARDS (acute respiratory distress syndrome), Nierenversagen, septische Verläufe
- der Verlauf ist in über 80% harmlos; 15-20% verlaufen schwer, die Sterblichkeit beträgt ca. 3% (die Sterblichkeit dürfte damit etwas höher liegen als die der Influenza (0,7-1,5%), wobei die Validität dieser Daten fragwürdig ist, da es unter Umständen eine hohe Dunkelziffer milder Verläufe gibt)
ÜBERTRAGUNG:
- die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder indirekten Kontakt der Schleimhäute über kontaminierte Oberflächen.
- Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome): 1-14 Tage
- Infektiosität (Ansteckungsfähigkeit): beginnt 24 Stunden vor Erkrankungsbeginn (Auftreten der Symptome) und dauert bis einschließlich Tag 10 nach Erkrankungsbeginn (Dauer insgesamt = 11 Tage)
- SARS-CoV-2 ist in etwa gleich ansteckend wie die Influenza (R0 = 1,4-3,8); hoch infektiöse Viren wie z.B. Masern haben im Vergleich dazu eine Reproduktionsrate R0 von 14-17 (d.h. ein Virusträger kann 17 Menschen infizieren)
VORBEUGENDE MASSNAHMEN:
- präventiv wirkt daher häufiges Händewaschen, Niesen in die Ellenbeuge bzw. in ein Taschentuch, Abstand halten (1-2m genügt), Menschenansammlungen meiden, Reisewarnungen beachten
VERDACHTSFALL:
Ein Verdachtsfall ist definiert als:
- Personen mit akuten Symptomen einer respiratorischen Infektion (Auftreten von mindestens einem der folgenden Symptome: Husten, Fieber, Kurzatmigkeit)
UND
-
- In den 14 Tagen vor Auftreten der Symptome: Enger Kontakt mit einem bestätigten oder wahrscheinlichen COVID-19-Fall
ODER - Aufenthalt in einer Region, in der von anhaltender Übertragung von SARS-CoV-2
ausgegangen werden muss.
- In den 14 Tagen vor Auftreten der Symptome: Enger Kontakt mit einem bestätigten oder wahrscheinlichen COVID-19-Fall
WAS TUN, WENN SIE SICH ALS VERDACHTSFALL EINSTUFEN?
- Rufen Sie die Telefonnummer 1450 an, alle weiteren Schritte werden dort koordiniert.
- Halten Sie sich an alle Anordnungen, die Ihnen von diesen Fachleuten und vom Sozialministerium empfohlen werden (https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Neuartiges-Coronavirus.html).
HOMÖOPATHISCHE BEGLEITBEHANDLUNG:
- Wir empfehlen, alle Empfehlungen des Gesundheitsministeriums zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der COVID-19-Erkrankung und ihrer Komplikationen genau einzuhalten.
- Eine homöopathische Behandlung kann zusätzlich in Erwägung gezogen werden, wenn die behandelnde Ärztin / der behandelnde Arzt diese für sinnvoll und angezeigt hält. Kontaktieren Sie dafür Ihre Homöopathin / Ihren Homöopathen per Telefon. Kommen Sie bitte nicht persönlich in die Ordination. Aufgrund der aktuell geltenden Verordnung müssten alle in der Ordination befindlichen Personen erfasst, getestet und isoliert werden. Das ist gleichbedeutend mit einer Schließung für mindestens 2 Wochen.
- Beim aktuellen Wissensstand kann keine sichere Aussage über eventuell prophylaktisch wirksame Arzneien (inkl. Nosoden) gemacht werden.